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Projekte

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Bäuerlich-ländliche Familienfotoalben

1965 veröffentlichten Pierre und Marie-Claire Bourdieu in der Revue française de sociologie „Le paysan et la photographie“. Dieser Artikel wurde in mehrere Sprachen übersetzt und breit rezipiert. In der Forschung zu den sozialen Gebrauchsweisen der Fotografie hat sich die darin formulierte These etabliert, dass im bäuerlichen Alltag weniger und seltener spontan fotografiert wurde, als in den classes moyennes. Während das Fotografieren und Fotoalben aus vielen sozialen Kontexten seither eingehend untersucht wurden, liegen zu bäuerlichen Milieus keine Forschungen vor. [mehr]

Mehrere Kinder und Jugendliche sitzen auf einem Zaun, neben ihnen steht ein Mann. Foto: Adolf Risse (ca. 1969 - 1979); Archiv für Alltagskultur.

Die Tagebücher der Renate Brockpähler (1938-1946)

Renate Brockpähler aus Münster schrieb seit ihrem 11. Lebensjahr regelmäßig in ihr Tagebuch. Die zehn überlieferten Tagebücher decken die Zeit zwischen 1938 und 1946 ab. Sie berichtet darin über ihren Alltag als Jugendliche zur Zeit des Nationalsozialismus, der zunehmend vom Krieg geprägt wurde. Neben Äußerungen über Schulnoten und Kinobesuche stehen Bemerkungen über Bombenalarme und das Kriegsgeschehen. Auf Berichte über Familienurlaube folgen Passagen, die zeigen, wie die Heranwachsende von nationalsozialistischer Propaganda und Indoktrination geprägt wurde und wie sie diese übernahm. Die Tagebücher gehen mehr als ein Jahr über das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft hinaus. Sie zeigen das „böse Erwachen“, das persönliche Realisieren, auf die Propaganda eines verbrecherischen Regimes hereingefallen zu sein. [mehr]

Tagebücher von Renate Brockpähler (Archiv für Alltagskultur in Westfalen).