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„Bäuerlich - Ländliche Familienfotoalben aus dem 20. Jahrhundert als Quelle der Fotografiegeschichte“

1965 veröffentlichten Pierre und Marie-Claire Bourdieu in der Revue française de sociologie „Le paysan et la photographie“. Dieser Artikel wurde in mehrere Sprachen übersetzt und breit rezipiert. In der Forschung zu den sozialen Gebrauchsweisen der Fotografie hat sich die darin formulierte These etabliert, dass im bäuerlichen Alltag weniger und seltener spontan fotografiert wurde, als in den classes moyennes. Während das Fotografieren und Fotoalben aus vielen sozialen Kontexten seither eingehend untersucht wurden, liegen zu bäuerlichen Milieus (abgesehen von Einzelforschungen u.a. von Martine Segalen, die noch dem zeitlichen und inhaltlichen Umfeld der Bourdieuschen These zuzuordnen sind) keine Forschungen vor.

An dieser Beobachtung setzt ein Sammlungs-, Dokumentations- und Forschungsprojekt der Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen an: Auf der Grundlage eines Aufrufs im Jahr 2020 konnte ein Bestand von 98 Fotoalben aus bäuerlich-ländlichen Haushalten in Westfalen (Laufzeit: um 1900 bis 2000er Jahre) gesammelt und digitalisiert werden. Dieser Bestand wird nun erstmals wissenschaftlich ausgewertet.

 

Laufzeit des Projektes:

Nov. 2022 – Okt. 2024

Ansprechpartner:

Marcel Brüntrup M. A.
Wissenschaftlicher Volontär
Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen
(0251) 83-24406
marcel.bruentrup@lwl.org