Andreas Eiynck
Unter dem Motto „Raesfeld – einfach sagenhaft“ richtete die Gemeinde Raesfeld im Jahr 2010 einen „Sagenweg“ ein, der auf Schautafeln im Freien die Sagenwelt des Dorfes, des Schlosses und der Bauerschaften vorstellt. Die Route führt vom Ortskern zum bekannten Wasserschloss Raesfeld, der heutigen Akademie des Handwerks. Zehn Jahre nach der Eröffnung wurde der Weg erneuert und zu einem „Kunst- und Sagenweg“ erweitert. Zu den Stationen entlang des Hauptweges im Ort kommen noch einige Außenstationen an sagenhaften Stätten in der freien Landschaft, z.B. in der Bauerschaft Homer. Insgesamt werden 13 Sagen in Text und Bild vorgestellt.
Es ist erstaunlich, wie viele Sagen mit der relativ kleinen Gemeinde im Münsterland verbunden sind. Dies ist nicht zuletzt einigen rätselhaften Vorgängen in der Geschichte des Schlosses und der untergegangenen Burgstelle Kretier zu verdanken, die wohl den Anlass zu populären Deutungen und Überlieferungen gaben.
Dokumentiert wurden die meisten Sagen und Erzählungen von Lehrer Hermann Büscher, der sie 1930 in seinem Buch „Bramgau-Sagen“ veröffentlichte. Sprachlich hat er die Überlieferungen stark überarbeitet, die plattdeutsche Originalsprache in das Hochdeutsche übersetzt und die Erzählungen teilweise auch in Balladenfom wiedergegeben.