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Blog
- Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen
- 29.01.2023
URL: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/schlauchtuerme/
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit rund 17.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region Westfalen-Lippe. Er betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser und 18 Museen und ist außerdem einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung.
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Das frühere Spritzenhaus in Lenzinghausen ist seit langen Jahren ungenutzt. Der Schlauchturm hat die typischen Lüftungsklappen. Foto: Kiel-Steinkamp.
Monika Guist
Sie ragen weit hinauf und sehen wie Kirchtürme aus, denen Kreuz und Wettergockel fehlen. Im Kreis Herford sind noch rund zehn solcher Türme zu finden. Die meisten sind ein Teil von Feuerwehrhäusern wie in Bünde-Spradow und -Holsen, Enger-Pödinghausen, Herford- Mitte, Löhne-Gohfeld oder Vlotho-Exter. Einige sind ungenutzt wie in Lenzinghausen oder werden wie in Bardüttingdorf als private Garage genutzt. Viele sind in den 1970er Jahren abgerissen worden – beispielsweise in Schwarzenmoor. Andere wiederum wurden wie in Südlengern unter Denkmalschutz gestellt und mit viel ehrenamtlichem Einsatz wieder aufgebaut.
Aber was sind das für Türme? Wie wurden sie genutzt? Erfüllen sie heute noch einen Zweck? Die Rede ist von den historischen Schlauchtürmen der Feuerwehren. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden im Wittekindsland Freiwillige Feuerwehren gegründet. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Feuerwehrgerätehäuser errichtet, die bis in die 1960er Jahre alle etwas gemeinsam hatten: einen großen, mindestens 10 Meter hohen Turm. Früher dienten diese Türme dem Trocknen der Schläuche. Diese waren bis in die 1950er Jahre nicht gummiert und aus reinem Hanf hergestellt. Bevor die Schläuche in den Türmen zum Trocknen aufgehängt wurden, mussten sie auf Schäden geprüft werden. Das war nur optisch möglich. Ob sie dem Wasserdruck noch standhielten, war nicht sichtbar. Im Schlauchturm wurden die Schläuche in der Mitte mit einem Flaschenzug aufgezogen. So hingen sie gerade und konnten gut ablüften und damit zumindest äußerlich trocknen. Durch die Länge der Schläuche von meistens 20 Metern ergab sich dann eine notwendige Höhe von mindestens 10 Metern zuzüglich der Höhe für den Flaschenzug und die Befestigungen. Auch wenn es andernorts höhere Türme gibt – im Wittekindsland waren sie nie höher als 10 Meter.
Das Spritzenhaus Südlengern steht unter Denkmalschutz.
Die früheren Gerätehäuser wurden vielseitig genutzt. Man erzählt sich, dass sie in manchen Ortsteilen auch als Ausnüchterungszelle dienten oder als Verwahrung für entgleiste Männer nach durchzechten Nächten. Auch die Feuerwehrzeiten änderten sich. Die Geräte und Ausrüstungen entwickelten sich weiter. Bald passten die neuen Fahrzeuge nicht mehr in die kleinen Gerätehäuser. Beim Neu- oder Umbau der Feuerwehrhäuser in den 1970er und 80er Jahren wurde der Schlauchturm oft aus finanziellen Gründen weggelassen und durch eine zentrale, elektrisch betriebene Schlauchtrocknung in der Feuerwehrzentrale ersetzt.
Bis vor zwei Jahren gab es eine zentrale Schlauchpflege im Keller der Feuerwehrzentrale in Eilshausen mit einer 20 Meter langen Reinigungseinrichtung. Im Zuge der Modernisierung der Leitstelle schaffte der Kreis Herford eine neue Schlauchpflegeanlage an. Der Schlauch fährt heute durch die Maschine und wird gleichzeitig gereinigt, getrocknet und geprüft. Computertechnik macht es möglich, die Druckprüfung maschinell vorzunehmen.
Kleiner technischer Exkurs: Die moderne Maschine ist etwa 3 mal 5 Meter groß und wurde von der Firma Bockermann in Westerenger entwickelt. Die Firma, die 1926 mit der Produktion der „Rebo“-Motorräder begann, errichtete nach dem Krieg Elektro-, Sanitär- und Heizungstechnische Anlagen. Über die Produktion von Industriellen Steuerungen gelangte die Firma ab 1984 zur Entwicklung von Schlauchpflegesystemen für den Feuerschutz. Heute gehört die Firma aus dem Wittekindsland zu den führenden Herstellern und Systemanbietern moderner Schlauchpflegesysteme. Sie sind weltweit im Einsatz.
Und wofür sind die verbliebenen Türme noch gut? Im Kreis Herford werden die alten Türme zum Teil für den Digitalfunk genutzt und für Leiterübungen der Feuerwehrleute. Deutschlandweit wird bei immer mehr Feuerwehren der Schlauchturm für Abseil-Übungen genutzt. Für den Kreis Herford sind die Türme im wahrsten Sinne des Wortes herausragende Wahrzeichen der baulichen und technischen Entwicklung der Feuerwehrgeschichte. Und vielleicht sind sie in einer Zeit, in der sich unsere Region schnell und stetig verändert noch mehr: die lange historische Nase alter Ortsgesichter. Hier einige Beispiele:
In Pödinghausen ist es gelungen, den Schlauchturmals Teil eines aus- gebauten Feuerwehrhauses zu erhalten. Foto: Kiel-Steinkamp.
Pödinghausen
Das alte Gerätehaus mit Turm an der Sundernstraße sollte 2002 abgerissen und ein neues im Industriegebiet gebaut werden. Die Löschgruppe kämpfte erfolgreich um den Erhalt eines der letzten Gerätehäuser mit Turm in der Mitte einer gewachsenen Ortschaft. Happy end: Man entschied sich, den Standort beizubehalten, das Gerätehaus umzubauen, zu erweitern und den Turm zu erhalten.
Die Löschgruppe Quernheim-Rehmerloh verewigte sich im August 1972 vor ihrem alten Spritzenhaus Quernheim.
Lenzinghausen
Das alte Gerätehaus mit Schlauchturm wurde 1931 gebaut. Heute ist es ein Stück altes Lenzinghausen. Für die Feuerwehrfahrzeuge ist es längst zu klein geworden, ein Denkmal der Technikgeschichte ist es jedoch geblieben, auch wenn der offizielle Eintrag fehlt. Open end: Was wird aus dem alten Turm der Feuerwehr(geschichte)?
Quernheim
Das alte Spritzenhaus wurde 1908 gebaut und 1975 abgerissen. Die auf dem Foto zu sehende Löschgruppe wurde mit zwei weiteren zusammengelegt und so entstand die heute noch aktive Löschgruppe Kirchlengern-Mitte. Kleine Turmgeschichte aus Kirchlengern, erzählt vom Leiter des Feuerwehrmuseums Hans Kleemeier: „Der Turm war mit Gittern ausgerüstet und diente dem Dorfpolizisten dazu, dort ,Unholde‘ einzusperren – meistens nur über Nacht, bevor sie dann im Regelfall nach Bünde gebracht wurden. Den Kindern wurde deshalb auch gerne damit gedroht, dass sie ins Spritzenhaus kommen, wenn sie denn nicht gehorchen.“
Südlengern
Mit viel ehrenamtlichem Engagement und finanzieller Unterstützung der NRW-Stiftung Natur-Heimat-Kultur wurde das 1925 erbaute Spritzenhaus an der Elsestraße kürzlich renoviert. Es wurde bereits 1993 unter Denkmalschutz gestellt und wird heute vom Feuerwehrmuseum Kirchlengern genutzt.
Zuerst erschienen in: HF-Magazin. Heimatkundliche Beiträge aus dem Kreis Herford, Nr. 118, 15.09.2021, herausgegeben von der Neuen Westfälischen.
Das Alltagskultur-Blog der Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen, vormals Volkskundliche Kommission, informiert über aktuelle Projekte, Archivfunde, Veröffentlichungen, Veranstaltungen und vieles mehr aus den Bereichen von Kultur- und Alltagsgeschichte, Volkskunde, Europäischer Ethnologie, Kulturanthropologie und benachbarter Disziplinen. Gern veröffentlichen wir auch Ihre Beiträge: alltagskultur@lwl.org
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