Das traf lediglich auf einen ganz kleinen Teil der Deutschen zu. Zwar waren 1932 bereits rund 497.000 Autos in Deutschland zugelassen; dazu zählten aber auch etwa 150.000 Lastwagen, die an derartigen Ziel- und Geschicklichkeitsfahrten nicht teilnehmen durften. Obwohl sich die Anzahl an Motorwagen auf Deutschlands Straßen innerhalb von zehn Jahren versechsfacht hatte, stellte ein Auto nach wie vor eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Das lag zum einen an den hohen Anschaffungs-, Reparatur- und Unterhaltskosten, zum anderen aber auch an der Kraftfahrzeugsteuer und den Kosten für Kraftstoff, die auch im internationalen Vergleich enorm hoch waren. Hinzu kommt, dass das Fahren mit einem Motorwagen nicht einfach war, weshalb viele Autobesitzer einen Chauffeur beschäftigten.
So fanden sich in den Automobilclubs letztlich diejenigen zusammen, die sich den Luxus Auto leisten konnten und wollten. Sie blieben (zunächst) dank der Exklusivität ihres Hobbys unter sich. Das bedeutete aber nicht, dass sie ihre Interessen – darunter etwa der Ausbau des Straßennetzes oder das Werben um steuerliche Begünstigungen – nicht publik zu machen verstanden. Veranstaltungen wie die Arnsberger Ziel- und Geschicklichkeitsfahrt waren dazu durchaus geeignet, denn über sie wurde in den Lokalzeitungen ausführlich berichtet. Ob als Teilnehmer:innen – die Polizei registrierte laut Central-Volksblatt vom 18. Mai 1931 1.800 Fahrzeuge, „die Arnsberg berührten“ – oder als Publikum: Zahlreiche Menschen kamen nach Arnsberg, was der örtlichen Gastronomie und Hotellerie nur recht sein konnte. Über solche Interessenskonvergenzen ließ sich letztlich auch die Akzeptanz des Autos vorantreiben.
Bis hin zur Massenmotorisierung war es aber noch ein weiter Weg. Als ein zentrales Hindernis auf dem Weg dorthin erwies sich in den 1920er Jahren die hohe Besteuerung nebst dem fehlenden Willen zu steuerlichen Begünstigungen. Sie führte zunächst dazu, dass die Inlandsnachfrage nach Autos in dieser Zeit nur gering ausfiel und in der Weltwirtschaftskrise ab 1929 sogar noch weiter zurückging. Die Autobauer reagierten darauf mit Rationalisierungsmaßnahmen und/oder Fusionierung, beispielsweise 1926 der Daimler-Motoren-Gesellschaft und der Carl Benz & Cie. zur Daimler-Benz AG.
Ziel- und Geschicklichkeitsfahrten oder Autorennen konnten daran nichts ändern. Sie hielten die Themen Auto und motorisierter Individualverkehr aber im Gespräch, zumal dann, wenn ein Arnsberger namens Nagel immerhin den zweiten Platz bei der Geschicklichkeitsprüfung errang und kein Geringerer als Willi Knote sich bei der Veranstaltung als Starter und Zeitabnehmer betätigte. Wille Knote hatte nämlich, wie das Central-Volksblatt am 18. Mai 1931 zu berichten wusste, „s.Z. als einzigster die Deutschland-Rundfahrt strafpunktefrei“ absolviert.