Andreas Eiynck
Der nördlichste Ort im Münsterland – auf drei Seiten von Niedersachsen umschlossen – ist das Dorf Schale im Kreis Steinfurt mit seinen Bauerschaften. Seit dem 16. Jahrhundert bildet dieser Ort eine evangelische Insel im katholischen Umland, denn die umliegenden Kirchspiele Schapen, Freren, Fürstenau, Voltlage, Recke und Hopsten waren und sind allesamt katholisch geprägt.
Dabei gehörten große Besitzungen in Schale zu den ältesten Stiftungen für das Kloster Werden an der Ruhr, die auf Castus, einen Gefährten des Heiligen Ludgerus, zurückgehen. Eine andere vermögende Familie in Schale stiftete 1278 Güter für die Gründung eines Zisterzienserinnenklosters. Der Sage nach soll der Name dieses Klosters „ad scalam dei“ (= Himmelsleiter) dem Ort seinen Namen gegeben haben. Das ist nachweislich falsch, hat aber gleichwohl seinen Niederschlag im Gemeindewappen gefunden. In der Reformationszeit wurde dieses Kloster 1535 aufgehoben und aus der Klosterkirche eine Dorfkirche für das nunmehr evangelische Kirchspiel Schale.