Die Briefe an Hanni Hase dokumentieren den Wandel des Osterfestes zum Geschenktermin, der allerdings 1999 noch sehr von Ostereiern (ob nun aus Schokolade oder nicht) und Süßigkeiten dominiert war. Die an der ein oder anderen Stelle geäußerten Wünsche nach Inline-Skates, Fahrrädern, Hunden, Katzen, Modellschiffen, Nintendo-Spielen, Büchern, CDs, Kuscheltieren oder Diddl-Blöcken zeigen aber auch die wachsende Bedeutung von Ostern als Geschenktermin, der ebenso wie Weihnachten und das Nikolausfest von einem anonymen Geschenkebringer bespielt wird. Dass die Kinder sich um diesen so allerlei Gedanken machen, geht auch aus den Briefen hervor. So fragt sich Sabrina, was der Osterhase eigentlich in der Zeit macht, „wo kein Ostern ist“ und wie er es schafft in so kurzer Zeit die ganzen Ostereier zu verteilen. Christina hofft, dass der Osterhase keinen „Unfall baut“ und eine schöne Heimreise hat und nicht nur Adrian möchte den Osterhasen gern kennenlernen und wünscht sich ebenso wie Sebastian, dass der Osterhase ihn besucht.
Die Briefe ans Osterhasenpostamt zeigen auch, wie weit die Kinder (oder die sie anleitenden Erwachsenen) das System von Gabe und Gegengabe verinnerlicht haben. Hanni Hase erhält für seine resp. ihre Bemühungen um die Ostergeschenke stets eine Gegengabe in Form eines freundlichen Briefes, von Zeichnungen, von ausgedachten Geschichtchen oder Schilderungen, wie der/die AbsenderIn das Osterfest zu verbringen pflegt.