Von einem versunkenem Kloster, einer Supermarkteröffnung und rassistischen Kostümen. Die 5. Ausgabe des Magazins Graugold ist erschienen

20.06.2025 Aleksandra Stojanoska

Die 5. Ausgabe von Graugold wurde angeliefert (Foto: Lena Hoffmann).

Dörthe Gruttmann

Frisch aus der Druckpresse liegt nun die neue, 176 Seiten starke Ausgabe unseres Magazins vor. Auch diesmal bietet das Magazin zwei umfangreiche Fotostrecken: Der Fotograf Gaston Zvi Ickowicz zeigt in seiner Bilderserie „Hideout“ die Orte, an denen sich Menschen beim Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 in der Natur – hinter Bäumen, Sträuchern und Bewuchs – versteckten. In der historischen Fotostrecke zeigen wir Aufnahmen von Kindern, die Ende der 1930er bis in die 1950er Jahre am Tag ihrer Einschulung in einem kleinstädtischen Fotostudio in Westfalen fotografiert wurden.  Fotos vom ersten Schultag gibt es auch heute noch – die historischen Aufnahmen zeigen, wie sich das Verständnis von Schule und Kindheit gewandelt hat.

In seinem Aufsatz entschlüsselt Sebastian Kreyenschulte die Sage über ein verschwundenes Kloster in Neuenkirchen als verdichtete, kaum noch erkennbare Überlieferung historischer Begebenheiten der Region. Maria Harnack informiert in ihrem Aufsatz über das Silberschmiedehandwerk in Westfalen und die Werkstatt Cassau aus Paderborn. Kathrin Schulte erinnert daran, dass die Universität in Münster bis Anfang des 20. Jahrhunderts einen Karzer betrieb, der zur Bestrafung und Disziplinierung von Studenten diente. Als Dachbodenfund stellt Christoph Beeke ein Bolzenschussgerät mit drei übriggebliebenen Patronen vor und Timo Luks reflektiert die Angebote einer Supermarkteröffnung in den 1970er Jahren. Dass früher nicht alles besser war, und dass das, was wir ‚Bräuche‘ nennen, sich im Laufe der Geschichte verändert, zeigt ein Beitrag über rassistische Karnevalskostüme.

Wir haben zudem Mitglieder aus ehrenamtlichen Initiativen wie dem Heimatverein Dülmen sowie dem Klön- und Repaircafé in Steinheim interviewt und machen auf den Bibelgarten in Letmathe und den Münsteraner Verein Afrikanische Perspektiven aufmerksam.

Das Inhaltsverzeichnis der neuen Ausgabe (Screenshot Kommission Alltagskulturforschung).

An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei allen bedanken, die an der fünften Ausgabe von Graugold mitgearbeitet haben: bei unserer Gestalterin Claudia Stollenwerk, bei den Fotografen, bei den (ehrenamtlichen) Initiativen, die uns zu sich eingeladen und von ihrer Arbeit berichtet haben, bei den Autor:innen, bei den Ideengeber:innen und bei all denen, die die ganze Ausgabe mehrmals Korrektur gelesen haben.  Ein besonderer Dank gilt den Träger:innen, die Graugold mit Sammelabonnements unterstützen: das kult in Vreden, das Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund, das DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst sowie das Sauerland-Museum in Arnsberg. Auch diesmal sind wieder über 40 Mitwirkende beteiligt – wir freuen uns über diese Kooperationen, mit denen wir immer wieder Ehrenamtliche und Fachleute, die zur (historischen) Alltagskultur arbeiten, zusammenbringen können. Ohne jeden und jede von ihnen wäre diese Ausgabe nicht so vielseitig und nicht möglich geworden. Dankeschön!

Das Magazin kann zum Einzelpreis von 20 Euro (Print) oder 18 Euro (Abo print, Einzelheft E-Book) im Buchhandel oder direkt über den Waxmann Verlag (graugold@waxmann.com) bezogen werden.