Bernd Hammerschmidt
Anhand der Festreden, aber mehr noch anhand der Reden bei den Totengedenkfeiern zeigt sich, dass die politische Einordnung des Ersten Weltkriegs in der Weimarer Republik ein zentrales Thema war – die unterschiedlichen Meinungen spalteten die Bevölkerung. Speziell anlässlich der Totengedenkfeiern, führte kein Weg an dem Thema vorbei. Der Lengericher Gutsbesitzer Franz von Harlessem jedenfalls hielt in einer Rede am 30. Juni 1929 bei einer solchen Feier in Ringel mit seiner Meinung nicht hinterm Berg:
„Gerade jetzt, wo deutsche Arbeit durch einen Schandvertrag 70 Jahre hindurch geknechtet werden soll, muß echte Vaterlandsliebe aufs neue [sic!] in uns erwachen.“