Peter Herschlein
Die Westerkappelner „Heimatbücher“ des Lehrers Friedrich Rohlmann (1889-1943) bieten einen umfangreichen Fundus an Dokumenten aus der Anfangszeit der Heimatbewegung im Tecklenburger Land. Zwischen 1922 und 1939 stellte Rohlmann für jedes Jahr ein dickes Album zusammen, in denen er fein säuberlich Zeitungsartikel, Eintrittskarten, Flyer und Fotografien sammelte. Auf diese Weise dokumentierte er eine Vielzahl von Veranstaltungen, Entwicklungen und Veränderungen in der Region. So auch auf dem Ostende des Schafberges bei Ibbenbüren. Der Schafberg bei Ibbenbüren spielte aufgrund seiner Rohstoffvorkommen für die wirtschaftliche Entwicklung der Gegend eine besondere Rolle. Neben Sand- und Tonstein sind vor allem verschiedene Erze und die Steinkohle zu nennen.
In den Heimatbüchern von Friedrich Rohlmann finden sich mehrere Fotografien, die sich dem Bergbau zuordnen lassen. Sie zeigen ein Stollenmundloch, einen Förderturm sowie die Belegschaft und Betriebsanlagen. Es sind Zeugnisse eines besonderen Kapitels der regionalen Bergbaugeschichte. Die Förderung von Steinkohle auf dem Ostende des Schafbergs bei Ibbenbüren lässt sich lange Zeit zurückverfolgen. Der älteste Nachweis stammt aus dem Jahre 1490 und bezeugt, dass schon damals auf dem „Kappelschen Kohlberg“ Steinkohle gefördert wurde, die man als Brennmaterial nach Osnabrück lieferte. Jedoch war der Kohleabbau auf diesem Gebiet im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts zunächst eingestellt worden. Wie Zeitungsberichte aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts bezeugen, ging man zunächst davon aus, dass der Bergbau hier nun „für ewige Zeiten“ ruhen würde.