StadtGemeinsamkeiten – Immaterielles Kulturerbe im urbanen Raum

02.07.2019

Die Deutsche Theater- und Orchesterlandschaft – hier das Theater in Dortmund – ist auf dem Weg zur Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit. (Foto: Helmut Orwat)

StadtGemeinsamkeiten – Immaterielles Kulturerbe im urbanen Raum

Einladung zur Informationsveranstaltung am 9. Juli 2019 im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern, Dortmund

Seit dem Beitritt Deutschlands zum UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes im Jahr 2013 ist das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes auf 97 Einträge angewachsen. Dies spiegelt die kulturelle Vielfalt in Deutschland und das enorme Engagement in der Zivilgesellschaft wider, durch das überliefertes Wissen und Können weitergegeben, kreativ weiterentwickelt und damit für die Zukunft gesichert wird. Und doch ist dies nur der Anfang: Zahlreiche weitere kulturelle Ausdrucksformen haben das Potential für eine Würdigung durch die Aufnahme in das Verzeichnis. Insbesondere sind bis heute Kulturformen, die eher dem urbanen als dem ländlichen Raum zuzuordnen sind, sowohl auf Landes- wie auf Bundesebene unterrepräsentiert.

Deshalb richtet diese Veranstaltung den Fokus auf den urbanen Raum, auf die Metropolregionen und städtischen Agglomerationen, die sich durch sehr spezifische soziale und kulturelle Eigenheiten auszeichnen. Dazu zählen etwa die gesellschaftlichen Organisationsformen und charakteristischen Milieus, die sich durch Urbanisierung und Industrialisierung seit dem 19. Jahrhundert, durch vermehrte Binnen- und grenzüberschreitende Migrationen, durch erhöhten kulturellen Austausch, die damit beschleunigten kulturellen Prozesse und durch eine enorme Diversität auf verschiedenen Ebenen auszeichnen.

Im Hinblick auf die weiterhin zunehmende Verstädterung, die eingebunden ist in eine ökonomische wie auch kulturelle Globalisierung, die durch global vernetzte Innovationsmilieus und zunehmende kulturelle Diversität gekennzeichnet ist, bekommt die Frage nach der Rolle von Immateriellem Kulturerbe für den gesellschaftlichen Zusammenhalt eine große Bedeutung.

Bisher fühlen sich kulturelle Akteure in urbanen Räumen aber kaum von der UNESCO-Konvention angesprochen. Wie kann ihr Interesse geweckt werden? Wie lassen sich lokal verankerte, häufig aber auch (inter-)national vernetzte Gruppen, die eine kulturelle Praxis pflegen, für das Immaterielle Kulturerbe und die damit verbundenen Werte begeistern?

Die Veranstaltung will die Besonderheiten von Immateriellem Kulturerbe in urbanen Räumen aufzeigen, anhand von Fallbeispielen reflektieren und auf dieser Basis die Potentiale der Umsetzung des UNESCO-Übereinkommens von 2003 im urbanen Raum diskutieren. Damit sollen Zugänge zu urbanem Immateriellem Kulturerbe sichtbar gemacht und entsprechende Bewerbungen angeregt werden.

 

Programm:

13:00 Uhr: Begrüßungskaffee, Anmeldung

13:30 Uhr: Eröffnung durch Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe, Universität Paderborn

13:35 Uhr: Grußwort von Dr. Hildegard Kaluza, Leiterin der Abteilung Kultur im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

13:45 Uhr: Grußwort von Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe

 

Keynotes

14:00 Uhr: Prof. Dr. Wolfgang Kaschuba, Europäischer Ethnologe, Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung der Humboldt-Universität zu Berlin

14:30 Uhr: Dr. Stefan Koslowski, Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern

Pause von 15:00 bis 15:15 Uhr

 

Fallbeispiele

15:15 Uhr: Deutsche Theater- und Orchesterlandschaft, Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates e. V.

15:35 Uhr: Demoscene, Andreas Lange, EFGAMP e. V., und Tobias Kopka, Digitale Kultur e. V.

15:55 Uhr: Kulturerbe Sankt Pauli, Julia Staron und Eva Decker, Initiative Kulturerbe Sankt Pauli

 

Podiumsdiskussion von 16:15 Uhr bis 17:15 Uhr

Diskutanten:

Muchtar Al Ghusain, Beigeordneter der Stadt Essen für die Bereiche Jugend, Bildung und Kultur, Dr. Helmut Groschwitz, Beratungsstelle Immaterielles Kulturerbe Bayern, Benjamin Hanke, Deutsche UNESCO-Kommission e. V., Dr. Anne Kugler-Mühlhofer, Leiterin des LWL-Industriemuseums Zeche Zollern, Iris Mann, Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Soziales der Stadt Ulm, Harald Redmer, Geschäftsführer des NRW Landesbüros Freie Darstellende Künste e. V.

Moderation: Prof. Dr. Eva-Maria Seng

ab 17:15 Uhr:   Ausklang mit Imbiss und Getränken

 

VERANSTALTER:

Landesstelle Immaterielles Kulturerbe NRW und Deutsche UNESCO-Kommission e. V. mit Unterstützung der Beratungsstelle Immaterielles Kulturerbe Bayern

VERANSTALTUNGSLEITUNG:

Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe/Landesstelle Immaterielles Kulturerbe NRW, Benjamin Hanke, Deutsche UNESCO-Kommission e. V., Dr. Helmut Groschwitz, Beratungsstelle Immaterielles Kulturerbe Bayern

 

KONTAKT/ANMELDUNG:

Dr. Maria Harnack, Landesstelle Immaterielles Kulturerbe NRW, Warburger Str. 100, 33098 Paderborn

Tel.: 05251 605462

E-Mail: mharnack@mail.upb.de

 

Kategorie: Veranstaltungen

Schlagworte: Vortrag · Tagung