Weder „Herr Kömmlich“ noch „Gang und Gäbe“ oder: Wie das Magazin für Alltagskultur zu seinem Namen kam

19.03.2021 Dorothee Jahnke

 

Dörthe Gruttmann

Wie entsteht eigentlich ein Magazin? Was ist alles mit seiner Entwicklung verbunden? Hat man einfach eine tolle Idee für eine thematische Ausrichtung, sucht sich dann Autor:innen und geht hochmotiviert ans Werk? Ganz so einfach ist es nicht.

Die Entwicklung des Magazins für Alltagskultur war zunächst einmal mit jahrelangen Entscheidungen und Entscheidungsprozessen über Finanzierung, Gestaltung, Zielsetzung, Inhalt und vieles mehr verbunden. Ausschreibungen mussten organisiert werden, in zahllosen Besprechungen wurden Gestaltung, Ziele und Inhalte geklärt sowie Zeit- und Redaktionspläne erstellt. Irgendwann war dann ein Punkt erreicht, an dem wir uns entscheiden mussten: Wie soll das Magazin heißen?

In unseren Köpfen firmierte das neue Periodikum von Anfang an als „Magazin für Alltagskultur“. Das ist ein guter Untertitel, weil er die Zielrichtung des Mediums auf den Punkt bringt. Das ist aber kein Name für ein Magazin. Was wir brauchten, war etwas Auffallendes, ein einprägsames Wort oder eine Wortkombination, die unsere Ziele prägnant und attraktiv zum Ausdruck bringen sollte. Gut, dass es für solche Aufgaben Profis gibt. Der Auftrag an den Texter Heiko Behnen (Agentur Karlheinz) aus Münster lautete, uns zweimal je acht Vorschläge für einen Magazintitel zu unterbreiten. Darüber hinaus nutzten wir seine Expertise für die Benennung unserer über 20 Rubriken, für deren Namen er auch je zwei Vorschläge unterbreiten sollte.

Nach einem Briefing zur Ausrichtung und zum Inhalt des Magazins stellte uns Herr Behnen dann im Sommer letzten Jahres seine Vorschläge vor. Von „Gang & Gäbe“ über „Immer Werktags“, „Gemischte Tüte“ oder „Herr Kömmlich“ waren einprägsame, witzige und innovative Vorschläge dabei, die begeisterten. Ein Titel hatte es uns sofort angetan: Graugold. Denn er vereint die „grauen“ und die „goldenen“ Alltagsmomente und spiegelt die Vielfalt wider, die das Magazin auszeichnen soll. Graugold ist keine Wortneuschöpfung von Heiko Behnen, Graugold ist ein Begriff – zumindest für Juweliere. Ist diese Bezeichnung doch Synonym für Weißgold, eine Legierung, die in der Herstellung von Schmuck eine große Bedeutung hat.  

Graugold ist ein altes Wort und heute nicht mehr im Gebrauch. Aber der Begriff ist verständlich, er weckt Assoziationen in die Richtung, die wir mit dem Magazin einschlagen: Historische Dinge, Texte und Ereignisse danach zu befragen, was sie uns heute über Kultur und Geschichte zu sagen haben. 

Möchten Sie mehr zum Magazin und seiner Entwicklung erfahren? Wir berichten auch weiterhin in unserem Blog.